Mehr Hygieneschutz in Krankenhäusern
Mittwoch, 16. Februar 2011
Die Bundesregierung will den Hygieneschutz in Krankenhäusern verbessern. Details sind bereits in dem Referentenentwurf eines Gesetzes festgelegt, das Mitte Juli in Kraft treten soll. Da Infektionskrankheiten in jüngster Zeit zunehmend von resistenten Erregern verursacht werden, ist vorgesehen, beim Robert-Koch-Institut (RKI) eine Kommission einzurichten, die klare Empfehlungen für Ärzte "zum fachgerechten Einsatz von Diagnostika und Antiinfektiva bei der Therapie resistenter Infektionserreger" zu erstellen hat. Außerdem sollen die Gesundheitsämter verpflichtet werden, ihnen bereits heute zugehende Daten über Infektionen an das RKI weiterzuleiten.
Die Bundesregierung hat sich zurecht des Themas Hygiene im Krankenhaus angenommen. Es ist nicht einzusehen, dass Deutschland im Vergleich mit anderen Industrienationen auf diesem Gebiet nur im Mittelfeld liegt und die Anzahl der Infektionen mit schwer behandelbaren Keimen stetig ansteigt. Dafür sterben jedes Jahr zu viele Menschen unnötig an diesen Infektionen. Es kommt aber auf die Details an. Wichtig ist es, Verantwortung an einer Stelle zu bündeln und nicht zu viele Institutionen mit der Problemlösung zu betrauen. Das Robert-Koch-Institut scheint hier eine geeignete Stelle. Allerdings ist zu fragen, ob es dort einer weiteren Kommission bedarf, schließlich gibt es auch schon die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention. Sicherzustellen ist auch, dass es für die Empfehlungen, nach denen Ärzte sich künftig richten sollen, ausreichende medizinische Evidenz gibt.
Geschrieben von Ines Körver in Debatte um 10:20 | Kommentare (0) | Trackbacks (0)
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